Die umfassende Fellpflege bei Hunden: Alles, was du wissen musst
Die Fellpflege ist ein entscheidender Bestandteil der Hundehaltung. Ein gepflegtes Fell sieht nicht nur schön aus, sondern trägt auch zur Gesundheit und zum Wohlbefinden des Hundes bei. Die richtige Fellpflege hängt von vielen Faktoren ab, darunter Rasse, Felltyp, Hautgesundheit und individuelle Bedürfnisse des Hundes. In diesem Artikel gehen wir ausführlich auf alle Aspekte der Fellpflege ein, von den verschiedenen Felltypen über geeignete Pflegewerkzeuge bis hin zu speziellen Tipps für jede Jahreszeit.
1. Die verschiedenen Felltypen und ihre Pflege
Hunde haben je nach Rasse und genetischer Veranlagung unterschiedliche Fellarten, die jeweils spezifische Pflegeanforderungen haben:
a) Kurzhaariges Fell
Beispiele: Dalmatiner, Boxer, Dobermann
- Benötigt relativ wenig Pflege, aber regelmäßiges Bürsten (einmal pro Woche) hilft, lose Haare zu entfernen und die Hautgesundheit zu fördern.
- Verwende eine Gummibürste oder einen Handschuh, um abgestorbene Haare zu entfernen.
- Baden nur bei Bedarf, um die natürliche Schutzschicht der Haut nicht zu zerstören.
b) Stockhaar (dichtes, mittellanges Fell mit Unterwolle)
Beispiele: Deutscher Schäferhund, Husky, Golden Retriever
- Regelmäßiges Bürsten (2-3 Mal pro Woche) ist notwendig, um Verfilzungen und Fellwechsel zu kontrollieren.
- Während des Fellwechsels (Frühling und Herbst) täglich bürsten.
- Unterwollkamm oder spezielle Striegel helfen, lose Unterwolle zu entfernen.
c) Langhaariges Fell
Beispiele: Collie, Malteser, Yorkshire Terrier
- Tägliches Bürsten ist oft notwendig, um Verfilzungen zu vermeiden.
- Sanfte Entfilzungskämme und spezielle Bürsten für langes Fell sind empfehlenswert.
- Nach jedem Spaziergang prüfen, ob sich Schmutz oder Fremdkörper im Fell verfangen haben.
d) Lockiges oder gewelltes Fell
Beispiele: Pudel, Bichon Frisé, Labradoodle
- Lockiges Fell neigt zu Verfilzungen und muss mindestens 3-4 Mal pro Woche gebürstet werden.
- Regelmäßiges Trimmen oder Scheren ist erforderlich, um das Fell in Form zu halten.
- Sanfte Pflegeprodukte verwenden, um Hautreizungen zu vermeiden.
e) Rauhaariges oder drahtiges Fell
Beispiele: Terrier, Schnauzer, Dackel (Rauhhaar)
- Benötigt regelmäßiges Trimmen (Hand-Stripping oder mit einer Trimmmaschine).
- Wöchentliches Bürsten mit einem Kamm oder einer Drahtbürste.
- Baden nur gelegentlich, um die Struktur des Fells nicht zu verändern.
2. Die richtigen Werkzeuge für die Fellpflege
Je nach Felltyp benötigt man unterschiedliche Werkzeuge:
- Bürsten: Gummibürsten, Drahtbürsten, Slicker-Bürsten, Noppenhandschuhe
- Kämme: Feinzahn- und Grobzahnkämme, Unterwollkamm
- Entfilzungswerkzeuge: Entfilzungskamm, Schere
- Schermaschinen: Besonders für Hunde mit dichter oder lockiger Wolle
- Shampoo & Pflegeprodukte: Spezielle Hundeshampoos ohne aggressive Inhaltsstoffe
3. Baden und Fellpflegeprodukte
Das Baden sollte nur bei Bedarf erfolgen, um die natürliche Schutzschicht der Haut nicht zu zerstören.
- Kurzhaarige Hunde: Alle 2-3 Monate
- Langhaarige Hunde: Einmal im Monat oder nach Bedarf
- Empfindliche Hunde: Hypoallergenes Shampoo verwenden
- Nie Menschenshampoo verwenden! Der pH-Wert der Hundehaut ist anders als beim Menschen.
4. Fellwechsel und saisonale Pflege
Hunde wechseln zweimal im Jahr ihr Fell:
- Frühling: Winterfell wird abgestoßen – tägliches Bürsten empfohlen
- Herbst: Vorbereitung auf das Winterfell – intensive Unterwollpflege
Zusätzliche Maßnahmen:
- Sommer: Sonnenschutz für empfindliche Hunde (besonders mit kurzem oder hellem Fell)
- Winter: Schutz vor Schnee, Eis und Streusalz durch Pfotenpflege
5. Besondere Probleme in der Fellpflege
a) Verfilzungen und Knoten
- Verfilzungen vorsichtig mit Entfilzungsspray und speziellen Kämmen lösen.
- Niemals an Haaren reißen – das verursacht Schmerzen!
- Stark verfilzte Stellen eventuell mit einer Schere entfernen.
b) Hautprobleme
- Achte auf Rötungen, Schuppen oder übermäßigen Haarausfall.
- Bei Verdacht auf Hautkrankheiten oder Parasiten einen Tierarzt aufsuchen.
c) Parasitenbefall (Flöhe, Zecken, Milben)
- Regelmäßige Kontrolle nach Spaziergängen.
- Zecken mit einer Zeckenzange entfernen.
- Flohshampoos oder Spot-On-Präparate zur Vorbeugung nutzen.
6. Tipps zur Fellpflege bei Welpen und Senioren
Welpen:
- Frühzeitig an die Fellpflege gewöhnen.
- Sanfte Bürsten verwenden, um eine positive Erfahrung zu schaffen.
Senioren:
- Regelmäßige Fellpflege hilft, Hautproblemen vorzubeugen.
- Besondere Aufmerksamkeit auf Druckstellen oder kahlen Stellen.
Fazit: Die richtige Fellpflege für ein gesundes Hundeleben
Die Fellpflege ist weit mehr als nur eine Frage der Ästhetik. Sie unterstützt die Hautgesundheit, verhindert Verfilzungen und steigert das Wohlbefinden des Hundes. Mit der richtigen Routine und passenden Werkzeugen kann jeder Hundebesitzer sicherstellen, dass sein Vierbeiner sich in seinem Fell rundum wohlfühlt.
Regelmäßiges Bürsten, angepasste Pflegeprodukte und ein aufmerksamer Blick auf Haut und Fell sind der Schlüssel zu einem gesunden, glänzenden Hundefell!