Die bekanntesten Krypto-Scams

Die bekanntesten Krypto-Scams: Betrugsfälle in der Welt der Kryptowährungen

Seit dem Aufstieg von Bitcoin und anderen Kryptowährungen hat sich die digitale Finanzwelt rasant entwickelt. Leider haben sich parallel dazu auch betrügerische Machenschaften verbreitet. Von klassischen Ponzi-Systemen bis hin zu raffinierten Phishing-Attacken gibt es zahlreiche Methoden, mit denen ahnungslose Investoren um ihre Ersparnisse gebracht wurden. In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf einige der berüchtigtsten Krypto-Scams und wie man sich davor schützen kann.


1. OneCoin – Der Milliarden-Dollar-Ponzi-Skandal

OneCoin ist einer der berüchtigsten Krypto-Scams der Geschichte. Die bulgarische Geschäftsfrau Ruja Ignatova gründete das Unternehmen im Jahr 2014 und versprach Investoren eine „Bitcoin-Alternative“ mit enormem Wertsteigerungspotenzial. OneCoin wurde jedoch nie auf einer Blockchain betrieben und war im Wesentlichen ein Ponzi-Schema, das darauf beruhte, dass neue Investoren Geld einzahlten, um die Auszahlungen früherer Teilnehmer zu finanzieren.

Mit aggressivem Multi-Level-Marketing (MLM) und geschickter PR konnte OneCoin Milliarden von Dollar einsammeln, bevor es 2017 aufflog. Ruja Ignatova verschwand spurlos, und viele Beteiligte wurden verhaftet. Der Fall ist eines der größten Beispiele dafür, wie leichtgläubige Investoren von betrügerischen Versprechen angelockt werden.

2. Bitconnect – Das berüchtigte Schneeballsystem

Bitconnect war eine Plattform, die 2016 als angeblich sichere Investitionsmöglichkeit für Kryptowährungen gestartet wurde. Nutzer wurden dazu ermutigt, Bitcoin in Bitconnect-Token (BCC) umzutauschen, die angeblich enorme Renditen erwirtschaften sollten. Bitconnect versprach tägliche Gewinne durch einen „Trading-Bot“, der den Kryptomarkt ausnutzte.

Doch es gab keinen echten Trading-Bot. Das System funktionierte wie ein klassisches Ponzi-Schema: Die Renditen wurden durch das Geld neuer Investoren finanziert. Im Januar 2018 brach Bitconnect zusammen, als die Betreiber gezwungen wurden, die Plattform zu schließen. Tausende Investoren verloren ihr Geld, und Bitconnect bleibt eines der bekanntesten Beispiele für Krypto-Betrug.

3. PlusToken – Ein Betrug im Milliardenbereich

PlusToken wurde 2018 als Wallet- und Investitionsplattform in China gestartet und versprach Investoren garantierte hohe Renditen. Die Plattform gab an, dass sie mit den Einlagen der Nutzer an den Kryptomärkten arbeite und so Gewinne generiere.

In Wahrheit war PlusToken ein massives Ponzi-Schema, das mehr als 3 Milliarden Dollar von ahnungslosen Investoren einsammelte. 2019 wurden mehrere Hauptakteure des Betrugs in China verhaftet, doch ein großer Teil der gestohlenen Gelder wurde nie wiederhergestellt.

4. MT.Gox – Der spektakuläre Hack

MT.Gox war einst die größte Bitcoin-Börse der Welt und wickelte in ihren besten Zeiten rund 70 % aller Bitcoin-Transaktionen ab. Doch 2014 wurde die Börse gehackt, und rund 850.000 Bitcoins verschwanden – damals im Wert von etwa 450 Millionen Dollar.

Obwohl es sich um einen Hack handelte und keinen klassischen Betrug, wird der Fall oft als einer der schlimmsten Verluste in der Krypto-Geschichte betrachtet. Viele Kritiker werfen dem ehemaligen CEO Mark Karpelès Fahrlässigkeit und schlechte Sicherheitsmaßnahmen vor.

5. Squid Game Token – Der Meme-Coin-Betrug

Im Jahr 2021, auf dem Höhepunkt des Hypes um die Netflix-Serie „Squid Game“, tauchte eine neue Kryptowährung namens Squid Game Token (SQUID) auf. Sie wurde als Play-to-Earn-Kryptowährung beworben, die es Nutzern ermöglichen sollte, in einem Online-Spiel Belohnungen zu verdienen.

Doch die Entwickler hatten eine Hintertür eingebaut: Investoren konnten den Token kaufen, aber nicht verkaufen. Nachdem der Kurs enorm gestiegen war, zogen die Betrüger plötzlich ihre Gelder ab (ein sogenannter „Rug Pull“) und verschwanden mit rund 3,3 Millionen Dollar. Der Squid Game Token bleibt ein Mahnmal dafür, wie leicht sich Menschen von populären Trends beeinflussen lassen.

6. Fake ICOs – Millionenverluste durch betrügerische Token-Verkäufe

Initial Coin Offerings (ICOs) sind eine beliebte Methode für neue Krypto-Projekte, um Kapital zu beschaffen. Leider wurden viele dieser ICOs als Betrugsmaschen genutzt.

Ein Beispiel ist das Centra Tech ICO, das von Prominenten wie Floyd Mayweather und DJ Khaled beworben wurde. Das Unternehmen versprach eine revolutionäre Krypto-Kreditkarte, existierte aber in Wirklichkeit nicht. Investoren verloren Millionen, und die Betreiber wurden verhaftet.

7. Phishing und Wallet-Betrug

Eine häufige Betrugsmasche im Krypto-Bereich ist das sogenannte Phishing. Betrüger kopieren dabei das Design legitimer Krypto-Websites oder Apps und stehlen dann die Login-Daten der Nutzer.

Beispielhaft ist der MetaMask-Phishing-Scam, bei dem ahnungslose Nutzer auf gefälschte Seiten gelockt wurden, um ihre Wallet-Informationen preiszugeben. Sobald die Betrüger Zugriff hatten, leerten sie die Wallets der Opfer.

8. Cloud-Mining-Scams

Viele Plattformen bieten Cloud-Mining an, bei dem Nutzer Kryptowährungen minen können, ohne selbst Hardware zu besitzen. Doch oft handelt es sich dabei um Betrug.

Ein berüchtigtes Beispiel ist MiningMax, ein Unternehmen, das Investoren hohe Gewinne versprach, wenn sie in angebliche Mining-Operationen investierten. Statt echter Mining-Operationen wurde jedoch ein Ponzi-System betrieben, das schließlich zusammenbrach.


Wie kann man sich vor Krypto-Scams schützen?

  1. Forschung betreiben: Immer nachprüfen, ob ein Projekt eine transparente Blockchain, ein realistisches Whitepaper und ein seriöses Team hat.
  2. Skepsis bewahren: Wenn ein Angebot zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es das wahrscheinlich auch.
  3. Sichere Wallets nutzen: Private Keys niemals an Dritte weitergeben.
  4. Offizielle Quellen nutzen: Immer nur von offiziellen Websites oder bekannten Börsen handeln.
  5. Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) aktivieren: Ein zusätzlicher Schutz gegen Phishing.

Krypto-Scams sind ein ernstes Problem, doch mit Vorsicht und Wissen können Anleger sich davor schützen. Die Geschichte zeigt, dass Betrüger immer neue Methoden finden, um ahnungslose Investoren auszunutzen – doch wer gut informiert ist, hat die besten Chancen, sicher zu bleiben.